Mein persönlicher Weg
zur meditativen Naturerfahrung

Vor vielen Jahren nahm ich an Kontemplativen Exerzitien mit dem Jesuitenpater Franz Jalics teil. Es ging darum, den Augenblick bewusst wahrzunehmen zu lernen. Jeden Morgen schickte uns der Pater für ein bis zwei Stunden hinaus in die tief verschneite Winterlandschaft mit dem Auftrag, unsere Sinne bewusst zu öffnen und schauend, lauschend, riechend, schmeckend und spürend die Natur zu erleben anstatt über sie nachzudenken. Dabei erlebte ich etwas Seltsames: die Zeit schien stille zu stehen.

Eine Stunde im weglosen Winterwald brachte mir eine solche Fülle an Erlebnissen, als hätte ich einen ganzen Tag in der Natur verbracht.

Ich fühlte mich so reich beschenkt und dankbar, dass ich den Entschluss fasste, die Meditative Naturwahrnehmung als Kraftquelle in meinen Alltag einzubauen.

Allmählich lernte ich, Qualitäten von Energien in der Natur zu unterscheiden; ich fand Bäume, welche meine Schwere ableiteten und andere, welche mich stärkten und aufrichteten, wenn ich mich zu ihnen setzte. Immer wenn ich eine Stunde wahrnehmend in der Natur verbrachte, fühlte ich mich verankert und eingebunden in ein größeres Ganzes.

Eines Tages entdeckte ich die Schriften des damals schon verstorbenen Pfarrers Franz Jantsch. Durch sein Buch „Kultplätze im Land um Wien“ erfuhr ich von der großen Zahl an besonderen kraftausstrahlenden Plätzen in meiner Umgebung, und ich begann sie aufzusuchen und ihre Wirkung auf meinen Organismus zu erspüren. Bald lud ich meine Familie und nahe Freunde ein, mich beim Besuch von Kraftplätzen zu begleiten und beim schweigenden Erkunden des Platzes ihre eigenen Erfahrungen zu machen. Anschließend teilten wir, was wir erlebt hatten.

Und so wuchs ich langsam in meine Seminartätigkeit in der Natur und an speziellen Kraftorten hinein. Aus Büchern, aus dem Internet, aus Erzählungen von Bekannten oder zufälligen Begegnungen erfuhr ich von Kraftorten in einer bestimmten Region, die ich dann mit meinem Mann besuchte und erforschte. Seit vielen Jahren begleite ich Seminargruppen zu K raftorten: in meiner Heimat Annaberg, dem Großraum Mariazell, der Gegend um Hafnerberg, Puchberg am Schneeberg, Yspertal, Arbesbach, St. Thomas am Blasenstein, Bad Leonfelden, Freistadt, Pregarten, Filzmoos, der steirischen Krakau u.a.

Dabei steht nicht Wissensvermittlung im Mittelpunkt, sondern Meditative Natur- und Kraftorterfahrung, die persönliche Wahrnehmung der Kraftplätze, die sich entfalten kann, wenn man sich Zeit nimmt, das Handy abschaltet, ins Schweigen eintritt und sich vom Impulsen, die aus dem Körper kommen, ziehen lässt. Der Lohn ist eine tiefe Bereicherung und Dankbarkeit für das Geschenk der geheimnisvollen Orte der Kraft, die uns zu uns selbst und in die Verbindung mit allem Lebendigen führen.

Impressum